17.06.2023 Talk: Eugenik und Pränataldiagnostik

In der Bildmitte ist ein Proträt von Vera Bläsing. Sie trägt ein ersDOWNlich-T-Shirt und hält lächelnd eine Urkunde in die Kamera. Ober- und unterhalb des Motivs ist jeweils ein schmaler weißer und ein breiter blaugrüner Streifen. Oben rechts ist das Logo von BM 3X21, unten links ein QR-Code und unsere Kontaktdaten: bm3x21@web.de | www.bm3x21.de

Vielen Dank an Rolf Allerdissen (Ungehindert e.V.) für die Gelegenheit, beim Tag der Begegnung am Stand der Johann Wewer Gesellschaft über „Eugenik und Pränataldiagnostik“ zu plaudern, über Lebensqualität und Lebenszufriedenheit. Und ob das eigentlich etwas mit der Chromosomenanzahl zu tun hat. Vera Bläsing meint: Nein! Denn ob ein Mensch unzufrieden, zufrieden, glücklich oder unglücklich ist, hat überhaupt nichts mit einem Chromosom mehr oder weniger zu tun.

Auch wenn wir es als Teil des Selbstbestimmungsrechtes sehen, eine nicht erwünschte Schwangerschaft zu beenden, sehen wir es kritisch, dass die Frage, ob eine Schwangerschaft abgebrochen wird oder nicht, von der „Qualität“ des Kindes abhängig gemacht wird.

So sehr wir den Wunsch der einzelnen Schwangeren nachvollziehen können, durch einen kleinen Piks bestätigen zu lassen, dass „alles in Ordnung“ ist, finden wir nach wie vor, dass die Kostenübernahme durch die GKV das falsche Signal ist.

„NIPT als Kassenleistung müssten auf den medizinischen Bereich beschränkt werden. […] Sie sollten danach sehen, ob es dem Embryo gut geht, ob es dem Baby gut geht.“ sagte Sebastian Urbanski, der selbst mit dem Down-Syndrom lebt, beim Onlinetreffen „Zwischen gestern und heute: Was hat Pränataldiagnostik mit Eugenik zu tun?“, das im Mai 2023 vom Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik zusammen mit dem Bündnis #NoNIPT veranstaltet wurde.

Beim Bluttest auf Trisomie 21 handelt es sich im Wesentlichen um einen Test auf „gesellschaftliche Erwünschtheit“, ohne medizinischen Nutzen, ohne Therapieoption. Und dass es weiten Teilen der Gesellschaft so wichtig ist, dass dieser Test allen Schwangeren kostenfrei zur Verfügung steht, unterstreicht diesen Zweck nur noch.