Auch wenn wir es als Teil des Selbstbestimmungsrechtes sehen, eine nicht erwünschte Schwangerschaft zu beenden, sehen wir es kritisch, dass die Frage, ob eine Schwangerschaft abgebrochen wird oder nicht, von der „Qualität“ des Kindes abhängig gemacht wird.
Down-Syndrom ist keine Krankheit, sondern eine von vielen Lebensformen. Wir finden es unerträglich, dass ein Test auf „gesellschaftliche Erwünschtheit“ von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird.
Am 09.05.2023 hat BM 3X21 sich deshalb an die drei Landtagsabgeordnete unseres Wahlkreises und die NRW-Behindertenbeauftragte gewendet, um auf eine in Bremen beschlossene Bundesratsinitiative aufmerksam zu machen.
In der Mail haben wir die Hoffnung geäußert, dass auch andere Länder den Antrag des Bremer Senats in der Bundesratssitzung unterstützen werden.
Unsere Hoffnung wurde mittlerweile Wirklichkeit: der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 16.06.2023 die Entschließung „Kassenzulassung des nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) – Monitoring der Konsequenzen und Einrichtung eines Gremiums“ gefasst.
Leider haben sich auch bereits seit langem geäußerte Befürchtungen mittlerweile bewahrheitet: Der NIPT wird mehr und mehr zum Regelfall. Die Test-Zahlen schnellen in die Höhe. Im Q4.2022 wurde er bereits von mehr als jeder dritten Schwangeren in Anspruch genommen. Etwa 64.000 Tests bei ca. 160.000 Schwangerschaften!
Womit wir nicht gerechnet hatten, war eine Einladung von Claudia Middendorf (Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen) ins MAGS NRW zu einem Austausch über dieses Thema.
Dieses Gespräch hat am 08.08.2023 im kleinen Kreis stattgefunden. Tina Sander (noNIPT / mittendrin e.V.) und Vera Bläsing (noNIPT / BM 3X21) haben den gut einstündigen Termin genutzt, um die wichtigsten Narrative und Argumente zu beleuchten. Vielen Dank für die Gelegenheit!
Ein weiterer Termin mit MdL Thomas Okos (CDU) und weiteren am Thema interessierten Abgeordneten ist in Planung.